Die Fischauktionshalle zeugt von der Bedeutung des Fischhandels der ehemals konkurrierenden Städte Hamburg und Altona.
Die Fischauktionshalle wurde von der Stadt Altona 1895/96 am neugebauten Fischereihafen an der Elbe errichtet, um eine überdachte Marktfläche zu schaffen. Dort sollten die Händler ihre Waren wettergeschützt verkaufen bzw. versteigen können. Zudem diente das Gebäude der Reparatur und Lagerung von Fischereigeräten sowie der Verteilung von Kühleis. Die Stahlträger im Erdgeschoss sind im Fußbereich betonummantelt. Dies sollte bewirken, dass die Fischlake den Stahl nicht angreift und korrodieren lässt.
Die Fischdampfer konnten ihre Ware von der Elbe aus anlanden, die für den Verkauf ausgebreitet und sortiert wurde. Über die Hafenbahn, die durch den Schellfischtunnel nach Altona fuhr, konnte die Ware landseitig zwischen der Fischauktionshalle und dem Bahnhof Altona hin- und her transportiert werden.
In der Halle wurde bis zum 2. Weltkrieg reger Handel betrieben, jedoch erlitt sie empfindliche Kriegsschäden und verlor nach dem Krieg drastisch an Bedeutung für den Fischhandel. Sie sollte in den siebziger Jahren sogar abgerissen werden.
Dem engagierten Hamburger Architekt Günther Talkenberg ist es zu verdanken, dass die Halle gerettet wurde. 1982 konnte er einen Senatsbeschluss zur denkmalgerechten Sanierung erwirken. Zusammen mit seinen Mitarbeitern und dem Denkmalamt wurde die Hallen-Sanierung gestartet. Die Fischmotive an den Hallentoren wurden über Fotos mittels Schablonen mühsam nachgebildet, da die Originale wegen ihres hohen Bronzegehaltes für die Monitionsproduktion im Krieg eingeschmolzen wurden.
Heute wird die Fischauktionshalle von unterschiedlichen Veranstaltungen und Messen geprägt und ist ein wesentlicher Bestandteil des Hamburger Fischmarktes am Sonntag. Mit Musik und Kulinarik stellt die Fischauktionshalle eine große Bereicherung dar.
St. Pauli-Fischhalle 1899, abgerissen um 1970, erhalten geblieben ist nur die unmittelbar benachtbarte Altonaer Fischhalle.
© Foto: E. und G. Freiwald: Hamburgs alte Fabriken. Einst und Jetzt, Sutton-Verlag Erfurt 2013
© Foto: Emil Puls – SHMH-Altonaer Museum – Inventar-Nr.: 2-1451a
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© Fotos von Andrea Lang – fotografiehamburg.de